Wasser wird immer knapper – bei uns in der Wetterau aktuell, in vielen Teilen der Welt schon lange und extremer. Etwa in Uganda, wo der Verein »helpcore« die Waisenschule Sserinya mit konkreten Projekten unterstützt. Für den Bau eines Wasserturms haben über 600 Schülerinnen und Schüler am Donnerstag Geld gesammelt.
Das Projekt zur Trinkwasserversorgung der Schule wird unterstützt vom Rotary Club Bad Nauheim-Friedberg. Er hat bereits 7000 Euro an Spenden gesammelt und nun den 1. Wetterauer Wasserlauf zwischen Friedberg und Bad Nauheim durchgeführt.
Über 600 Schülerinnen und Schüler aus den 5. und 6. Klassen der Augustiner- und der Ernst-Ludwig-Schule sowie zwei Klassen der Waldorfschule nahmen teil. Jedes Kind trug einen Rucksack mit einer mit mehreren Litern Wasser gefüllten Flasche. Es soll den täglichen Weg eines afrikanischen Kindes simulieren, um an Wasser zu gelangen. An sechs Stationen drehte sich alles ums Wasser, mal spielerisch, mal informativ und lehrreich. Den Startschuss gab in der Ernst-Ludwig-Schule in Bad Nauheim der Bürgermeister Klaus Kreß.
Mobile Wasserfilter für die Ukraine
Spielen, basteln und chillen stand im Junity Friedberg im Vordergrund. Es wurde ein Wassertransportlauf durchgeführt, bei dem es galt, möglichst wenig Wasser zu verlieren. Die Kletterwand wurde viel genutzt und für jeden gab es ein Wassereis als Stärkung.
An mehreren Tischen konnten »nachhaltige Wasserbomben« aus Papier gebastelt werden. »Das ist super«, meinten die Fünftklässler Philipp von Lucke und Rian Özdil aus der Augustinerschule. »Ich finde es gut, zu erfahren, wie es den Kindern in Afrika geht«, sagte Rian und für Philipp stand fest: »Das Thema Wasser muss angesprochen werden.«
Sauberes Wasser ist schon seit 2006 das Thema von Professor Franz-Bernd Frechen, der mit Studenten an der Uni Kassel den mobilen Wasserfilter »PAUL« entwickelt hat. Direkt an der Usa, unter der B3-Brücke, stellte er seinen inzwischen 3600-mal ausgelieferten mobilen Wasserfilter vor.
2010 gingen die ersten Filter nach Pakistan. Inzwischen werden sie laut Brechen in 89 Ländern eingesetzt. »Seit Kriegsbeginn wurden über 200 Filter in die Ukraine geliefert«, berichtete er.
Einige Hundert Meter weiter stand mitten in der Talaue das Löschfahrzeug der Bad Nauheimer Feuerwehr. Tristan Eigenwillig und Antonia Dallwitz von der Feuerwehr Nieder-Mörlen und Max Reichert von der Kernstadtwehr erläuterten den interessierten Kindern die Ausstattung des Fahrzeugs. Die meisten legten an den Stationen die Rucksäcke ab, so auch Matti Klose aus der Klasse 5d der Ernst-Ludwig-Schule. »Alles, was auf der Erde geschieht, wurde von Menschen gemacht. Und wenn der Nordpol zur Tropeninsel wird, ist es zu spät«, warnte der Zehnjährige aus Steinfurth.
Vom Löschfahrzeug war es nicht weit zur Bad Nauheimer Kläranlage. Auf dem Weg dorthin konnten sich alle Teilnehmer am Stand des Hauptsonsosrs Rosbacher Brunnen – neben den fast 20 Unterstützern und Sponsoren des Wasserlaufs – mit Mineralwasser stärken. Vor dem Becken erklärte Betriebsleiter Markus Klug kurz den Ablauf in einem Klärwerk. »Wir machen hier kein Trinkwasser, das saubere Wasser fließt direkt in die Usa«, so der Abwassermeister.
Vermisst wurde das angekündigte mobile 1000 Liter Wasser fassende Tretbecken des Kneipp-Vereins in der Nähe des Wasserrades. »Wegen des Entnahmeverbots durfte die Feuerwehr das Wasser nicht aus der Usa pumpen, obwohl wir es ja wieder zugeführt hätten«, sagte Kassierer Jörg Amend, der mit Ehefrau Stephanie sowie Hubert Polag und Lisa Beck so nur das Glücksrad mit vielen gestifteten Preisen betreuen konnte.
Einen Tipp hatten die vier Kneippianer jedoch: »Geht doch zum nahen Wasserspielplatz.« Dem kamen die meisten Klassen bei Temperaturen bis 25 Grad gerne nach.
Und die mehreren Tausend Wasserfläschen inkl. Kästen wurden den Schulen von den Rosbacher Quellen gespendet und sorgen für langanhaltene Erfrischung. Vielen Dank!
Quelle: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/friedberg/wasser-ist-ein-kostbares-gut-91681800.html