70 Hektar und 60 Rehe

Der erste Ausflug nach den Corona-Restriktionen hat 30 Mitglieder des Rotary-Clubs Bad Nauheim/Friedberg auf Einladung des Friedberger Bürgermeisters Dirk Antkowiak in die Ray Barracks geführt – eine Kasernenanlage, die seit 1913 existiert. »Friedberg liegt am Kreuzungspunkt der wichtigsten alten Handelsstraßen«, erläuterte der Bürgermeister, »und so wurde die Kreisstadt auch zum Bahnknotenpunkt und Standort großer militärischer Einheiten.

Während der fast dreistündigen Wanderung zeigte Antkowiak den Rotariern nicht nur die gut erhaltenen Altgebäude von 1913 samt Krankenhaus und Unterkünften der Reiter, sondern auch viele Bauten aus den 30er Jahren, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch den Amerikanern dienten, und diverse Sonderbauten und Unterkünfte.

Vom alten Main-Gate ging es auch in die Chapel, die man sich als Traukirche vorstellen konnte, und zur Baracke, in deren Zimmer 2 Elvis Presley während seiner Militärzeit Unterkunft fand.

Ein Wachdienst und zwei Hausmeister halten das rund 70 Hektar große Gelände in Schuss, auf dem auch etwa 60 Rehe und viele weitere Tierarten ihr Biotop haben.

Antkowiak fand auch kritische Worte für aus seiner Sicht viele teure Investitionen von Bund und Land, die anschließend, wie etwa die Asylunterkünfte oder das erst 2009 von den Amerikanern neu errichtete Kantinengebäude südlich der Elvis-Baracke, nie genutzt worden seien.

500 Euro für Jugendfeuerwehr 

So war die Rotary-»Kasernenwanderung« auch ein nachdenklicher Rundgang durch mehr als ein Jahrhundert Militärgeschichte. Zu einem abschließenden Abendessen traf man sich bei der Freiwilligen Feuerwehr vor dem Kasernen-Seiteneingang und diskutierte, wann nach rund 20 Jahren Ruhezeit wohl bald die Neu-Nutzung des großen Geländes in Angriff genommen wird. Rotary-Prasident Michael Frielinghaus dankte Bürgermeister Antkowiak fur diese Wanderung in die Geschichte des Militärlagers Friedberg und überreichte dem Vorsitzenden des Fördervereins der Freiwiligen Feuerwehr, Ralf Hohmann, einen 500-Euro-Spendenscheck fur die Jugendfeuerwehr.

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